Wir haben nach einem Kletterziel im Winter gesucht, es sollte nicht allzu weit weg und im Februar/ März schon angenehm mild sein. Warum eigentlich nicht Malta? Da waren wir noch nicht und da soll es am Ende des Winters schon zwischen 15 und 20 °Celsius sein.
Wir buchten ein Hotel in Mellieha im Nordwesten Maltas. Wo man in Malta sein Basislager aufschlägt ist relativ unerheblich, da es die Insel nur auf eine maximale Länge von 28 km und eine maximale Breite von 13 km bringt. Für den Nordwesten spricht, dass man von dort aus auch die Nachbarinseln Gozo und Comino gut mit der Fähre erreichen kann. Doch die kurzen Fahrstrecken fühlen sich gelegentlich anders an. Der Linksverkehr, der überaus dichte Verkehr und die offensive Fahrweise der Malteser verlangen dem Fahrer einiges ab.
Das macht die Kletterei am perfekten Kalkstein wieder wett. Sehr griffiger Kalk, gut gebohrte Routen und kurze Zustiege machen das Klettern zum Genuss. Wir haben das Gebiet „“Monolith Buttress, The Wave und die Crucifix Cave“ mehrfach aufgesucht. Dort locken leichte Einsteigerrouten und wenige Meter weiter riesige Höhlen auf die, die es draufhaben. Zweimal waren wir in „Wied Babu“, einer Schlucht nahe der bekannten Blauen Grotte. Hier kann man einer Vielzahl von 25-Meter-Routen ab 5a das Seil voll ausklettern.
Der gängige Kletterführer „Sport Climbing in Malta und Gozo“ ist nicht mehr ganz up to date, auf „The Crag“ findet man aber auch ergänzende und neuere Informationen.
Die Wettertabelle hielt nicht ganz das, was sie versprochen hat. Es waren eher 11 bis 17 ° Celsius. Man sollte sich unbedingt gut windfest einpacken. Und das Bad im Mittelmeer ist eher was für Hartgesottene.
Wir sind eher bekennende Naturfreunde, aber auf Malta kommt man auch an etwas Kultur nicht vorbei. Auf unseren Wanderungen kamen wir zu antiken Bienenhäusern der Römer, steinzeitlichen Wohnhöhlen und Begräbnisstätten. Unbedingt empfehlenswert ist der Besuch der Festung Mdina. Aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage zwischen Europa und Nordafrika ist Malta mit militärischen Anlagen übersät. Eine Umwanderung der Insel Comino, die man mit dem Speedboot erreicht, rundete unseren Besuch „des maltesischen Archipels“ ab. Dort begeistern vor allem die imposanten Küstenlandschaften.